In dieser ersten umfangreichen Dokumentation über die Geheimwaffe V2 beschreibt der Verfasser mit großer Sachkenntnis den Weg der deutschen Raketenentwicklung von ihren bescheidenen Anfängen auf dem Raketenflugplatz Berlin über den Artillerieschießplatz Kummersdorf bis hin zur gigantischen Raketenzentrum Peenemünde sowie den Werken in unterirdischen Fabriken. In dem Mittelpunkt seines Buches rückt der Autor die Tatsache, dass die oberste Führung des Dritten Reiches die revolutionierenden Gedanken und Erfindungen der Raketenforscher wie Hermann Oberth, Wernher von Braun oder Walter Dornberger in ihrer Tragweite nicht rechtzeitig begriff und so deren Umsetzung um mindestens 18 Monate verzögerte. An der Spitze insbesondere der militärischen Führung nahm man die Bedeutung, die mit dieser neuen Waffe verbunden sein konnte, nicht frühzeitig auf. So wurde die Bedeutung der neuen Waffe bezweifelt und man vernachlässigte die Entwicklung dieser und anderer Waffensysteme, die auf Raketenbasis aufbauten. Ein entscheidender Technologievorsprung wurde sinnlos verspielt. Als dann mit der Verschlechterung der militärischen Lage alles versucht wurde, die verlorenen Jahre wieder aufzuholen, war es bereits zu spät. Die vorbereiteten Abschußstellungen in Frankreich hatte der Gegner bereits überrannt, als schließlich am 8. September 1944 die erste Rakete gegen England gezündet wurde. Die totale Luftüberlegenheit und die zunehmende Verschlechterung der Rohstofflage des Reiches verhinderten jetzt einen schnellen Erfolg und wirkungsvollen Einsatz dieser neuen Waffe, die als >Vergeltungswaffe< das Kriegsglück wenden sollte. Nicht nur führende deutsche Militärs, auch der Oberbefehlshaber und US- Präsident Eisenhower ,und sein Stellvertreter, der britische General Sir Frederick Morgan, erklärten nach dem Krieg übereinstimmend, das ein Einsatz der Rakete sechs Monate früher die kriegsentscheidende Invasion in der Normandie möglicher Weise verhindert hätte. Die Folge wäre gewesen : eine Verlagerung der in Frankreich zu Abwehr dieser Invasion stehenden deutschen Armeen nach Italien und vor allem an die Ostfront um dort eine Entscheidung zu suchen.
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